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Das tägliche Autofahren ist für die meinsten in Deutschland einfach selbstverständlich. Es ist allerdings umwelttechnischer Wahnsinn und aus globaler Sicht ein individueller Luxus.
Nachdem ich jahrelang, wie viele andere jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit pendelte, beschloss ich vor 5 Jahren, dass sich etwas ändern muss.
Es machte für mich einfache keinen Sinn mit einem Dieselfahrzeug sich auf den 15 km langen Arbeitsweg zu machen. Auf dieser Strecke ist der Diesel im Winter nicht mal richtig warm geworden.
So begab ich mich auf die Suche nach Alternativen.
Alternativen zum normalen Auto
Mein Ziel war es einerseits die energetische Verschwendung abzustellen, aber anderseits auch etwas Alltagstaugliches für einen normalen Angestellten mit Familie wie mich zu finden. Das bedeutete, dass die potentiellen Nachteile bezüglich Zeit, Kosten und Bequemlichkeit vertretbar sein mussten.
Die öffentlichen Verkehrsmittel als die nahelegende Option kamen nicht in Frage. Im Vergleich zum Auto brauchte ich anstatt 30 Minuten bei optimaler Verbindung mit Bus und Bahn über eine Stunde!
Auf einer Heimfahrt nach einigen Überstunden bei der die Umstieganschlüße überhaupt nicht funktionierten, summierte sich die Fahrtzeit gar auf über 2 Stunden!!
Ich fahre sehr gern Fahrrad, aber das Fahrrad oder ein E-Bike wären für mich auch keine dauerhafte Lösung. Jeden Tag 45 Minuten pro Richtung auch bei Wind und Regen hörten sich für mich nicht nur nach einer kleinen sportlichen Herausforderung an, sondern auch nach einer bei der ich als Morgenmuffel schnell die Motivation verlieren würde. Außerdem gab es bei meinem damaligen Arbeitgeber keine Möglichkeit sich umzuziehen oder gar zu duschen. Verschwitzt oder nass 8 Stunden im Büro zu verbringen, überstieg dann doch meine Vorstellungskraft.
Ich weiß nicht mehr wie, aber irgendwie bekam ich mit, dass Renault kurze Zeit vorher (2012) ein Kleinstauto mit 100%igen Elektroantrieb auf den Markt gebracht hatte.
Kurze Zeit später ging es an einem grauen und kalten Novembertag mit Twizy über Landstraßen und durch die Stadt auf eine Probefahrt.
Für mich war der Twizy ein Volltreffer!
Der Twizy war genau der Kompromiss den ich damals gesucht hatte und ganz nebenbei hat es mir richtig Spaß bereitet ihn zu fahren. In den Kurven fährt er sich wie ein Gocart
Die Vorteile die der Twizy für mich hatte:
- Der Twizy ist bis zu 85 km schnell und da mein Arbeitsweg ohne Autobahnabschnitte auskam, war ich mit ihm genauso schnell unterwegs wie meinem „normalen“ Auto
- Trotz einer Monatsmiete für die Batterien von 50 Euro monatlich, war der Twizy auf monatliche Gesamtkosten betrachtet, die kostengünstigste Alternative. Günstiger als ein Monatsticket von ÖPNV!
- Ich beziehe seit Jahren 100%-Ökostrom von Elektrizitätswerken Schönau. Der Twizy wurde über eine Haushaltsübliche Schuko-Steckdose über Nacht in der Garage aufgeladen. Somit war ich mit ihm quasi klimaneutral unterwegs!
- Der Twizy hat zwar keine Seitenfenster und keine Heizung aber er ist überdacht. Ich bin in dem Twizy nie nass geworden! Gegen Kälte im Winter hat eine Decke auf den Beinen und bei stärkeren Minusgraden eine Wärmeflasche zwischen den Beinen für einem für mich ausreichenden Komfort gesorgt
Natürlich war ich gegenüber der damals neuen Technik skeptisch und auch der Anschaffungswert von 10 Tausend Euro hat mich etwas abgeschreckt. Aber nachdem ich den Twizy 4 Jahre lang jeden Tag über die Straßen gescheucht und mit ihm 30.000 km zurückgelegt habe, haben sich die Bedenken in Luft aufgelöst.
Mein Twizy war „unverwüstlich“.
In den 4 Jahren ist nichts kaputtgegangen und der Wiederverkaufwert ist auch überraschend hoch ausgefallen. Der Twizy hat in den 4 Jahren gerade mal 2,5 Tausend Euro an Wert verloren