Oktober 2021. Fast 2 Jahre Corona Pandemie. Impfquote 64%. Hoffentlich bleibt die 4.Welle aus, hoffte ich vor 2 Monaten während ich diese Zeilen mitten in der 4. Welle schreibe.
Seitdem haben wir neue Corona Begriffe wie Omikron-Variante und Boosterimpfung gelernt.
Sind gerade gefühlt von der Normalität weiter entfernt als eh und je.
Am besagten Oktober-Wochenende war die Freude aber groß, dem monotonen, vom Homeoffice geprägten Alltag kurzweilig zu entfliehen. Endlich Zeit gefunden über verlängertes Wochenende etwas die Eifel zu erkunden.
Dank des bescheidenen Wetters hatten nur wenige andere Stadtmenschen die gleiche Idee. Somit freie Platzwahl für unseren Wohnwagen auf dem Campingplatz direkt am Ufer des Rursees.
Unsere Runde durch den Eifel-Nationalpark
Auf den ersten Kilometern direkt mit einem steilen Anstieg in einem Waldbad Lunge durchgepustet. Dabei zwischenduruch Ausblicke auf den Urftalsee erhascht.
Zwischenergebnis: Erste Glückshormone ausgeschüttet.
Weiter entspannt durch alten Mischwald mit einer ersten Pause an einer perfekt ausgebauten Waldraststätte. Diesmal mit Blick auf den Rursee.
Schließlich Abstieg wieder zum Urfttalstausee.
Vorbei an ausgewaschenen Bachläufen, die erahnen lassen was die Kraft des Wassers wenige Kilometer weiter angerichtet hat. Flutkatastrophen anno 2021 in deutschen Mittelgebirgen eines bisher unvorstellbaren Ausmaßes als Vorläufer des Klimawandels hinterlassen immer noch mehr als genug Klimawandelzweifler.
Früher war nicht alles besser
Kilomterfressend auf dem flachen Uferweg.
Über eine moderne Fußgängerbrücke auf Westufer gewechselt und direkt steil hinauf zum historischen Teil der Wanderung, der NS-Ordensburg Vogelsang.
Bereits 1934 verstrahlten Nationalsozialisten, versteckt mitten in der Eifel, Hunderte von Führerfolgern mit ihrer menschenverarchtenden Ideologie.
Die Vorstellung wie strategisch und akribisch, aber anscheinend von Mehrheit der Deutschen unbemerkt oder hingenommen, die NS vorging, sorgt bei mir für einen Schauer über den Rücken. Die Frage, ob es sich heutzutage wiederholen könnte, beunruhigt mich umsomehr.
Negative Gedanken schnell verdrängt vom Kaffee und Kuchen im Cafe mit zugegebenermaßen schönen Ausblick über die Eifel.
Die Stimmung folgt der Landschaft
Vogelsang im Rücken, Rückweg Richtung Süden eingeschlagen.
Ein überraschender Landschaftswandel. Statt Wald, Haidenlandschaft ähnlich mit Sträuchern. Vereinzelt alte Obstbäume. Fast mediteran – würde die Sonne richtig durch die Wolkendecke durchkommen. Das Geheimnis wird schließlich auf Infotafeln gelüftet. Ein kurz nach dem 2.Weltkrieg zwangsweise verlassenes Dorf namens Wollseifen prägt immer noch latent das Landschaftsbild. Die komplett erhaltene Dorfkirche deutet das Dorfzentrum an. Ehemaligen Ackerflächen nach 70 Jahren noch immer nicht komplett von der Vegetation der Eifel eingenommen, sorgen für befreindende Weitblicke.
Langgezogener Abstieg zur Urftstaumauer
An der Staumauer angekommen, der Verlockung widerstanden sich den auf die Fähre Wartenden anzuschließen.
Mit schweren Beinen Kurve um Kurve am Ostufer des Urftsees zurück nach Rurberg.
Nach abwechslungsreichen 23km und 700 Höhenmetern ein deutliches Stückchen glücklicher wieder am Start in Rurberg angekommen.
Danke Eifel.
Wir kommen wieder.
Die Wanderrunde.
Natürlich akribisch vorher mit der Komoot App geplant.
Bildimpressionen